Radikale Stimmen für Abtreibung in neuer Partei MFG
Sie war die große Überraschung der Landtagswahl in Oberösterreich: die neue Partei MFG (Menschen-Freiheit-Grundrechte). Sie schaffte aus dem Stand heraus den Einzug in den Landtag. Die „Impfskeptiker-Partei“ (so die Kronen Zeitung) konnte über 6 Prozent der Stimmen erlangen und somit die Vier-Prozent-Hürde locker überspringen.
Abtreibungsaktivist führt MFG an
Überraschend ist jedoch die lebensfeindliche Programmatik der Vereinigung. Dies dürfte unter anderem daran liegen, dass der bekannte Abtreibungsaktivist DDr. Christian Fiala österreichweit als Parteiobmann Stv. fungiert (siehe in der Mitte der Abbildung).
Quelle: https://mfg-oe.at/vorstand/
Fiala veranstalte u. a. einen Benefizabend, um zu Weihnachten eine Abtreibung zu verschenken. Im November 2019 erschien dazu der Bericht „Ein Schwangerschaftsabbruch zu Weihnachten“ auf meinbezirk.at. Parallel zu diesem Event veranstaltete die Plattform Christdemokratie einen Benefiz-Punsch, um schwangere Mütter in Not zu unterstützen. „Benefiz-Veranstaltungen für und gegen das Leben“ fasste die Tagespost korrekt zusammen.
Eine entscheidende Rolle spielte Fiala auch beim Anti-#Fairändern-Bündnis #KeinenMillimeter. Dieses trat den Bemühungen, die Situation für schwangere Mütter und deren Kinder zu verbessern, lautstark entgegen. Aus einer Presseaussendung des Zusammenschlusses ist zu entnehmen, dass Fiala u. a. für die rezeptfreie Abgabe der Abtreibungspille eintritt. Darüber hinaus stellt sich die neue Bewegung auch gegen die staatliche Förderung von Religionsstätten.
Corona-Skepsis, Impfkritik, Abtreibung
„Corona-Skepsis, Impfkritik, Abtreibung: Wer ist denn bitte ‚MFG‘?“ titelte etwa exxpress.at und zeigte folgende inhaltliche Aspekte auf: „Kirche und Staat will man trennen. Aber auch mit einer Forderung, die viele konservative ‚Protestwähler‘ wahrscheinlich überlesen haben, lässt man aufhorchen: ‚Übernahme der Kosten für Prävention ungewollter Schwangerschaften durch die Krankenkasse.‘“ Gefordert werden also Verhütungsmittel auf staatliche Kosten.
Bundespolitischer Anspruch
Interessant ist der Erfolg des neuen Bündnisses insbesondere vor dem Hintergrund, dass MFG im Wahlkampf medial kaum Beachtung fand. Daher war man zunehmend auf Social-Media-Kanäle zur Verbreitung von politischen Botschaften angewiesen.
Die MFG erhebt grundsätzlich einen österreichweiten Anspruch und plant bei weiteren Wahlen anzutreten. Überraschende Erfolge könnten wieder gelingen. Gerade Oberösterreich liefert nämlich ein gutes Abbild der politischen Gemengelage des gesamten Landes. Ein Trend hin zu neuen Parteien, die die Covid-Maßnahmen hinterfragen, lässt sich jedenfalls ableiten.
Insgesamt bleibt die Entwicklung der neuen politischen Kraft kritisch zu beobachten. Insbesondere für Menschen, denen Ethik und Glaube am Herzen liegen, wird es jedoch von Bedeutung sein, über die genannten Hintergründe Kenntnis zu erlangen.